Gästeblog, Daniel Wolfsbarsch Europoort

„Nachdem doch sicher alle froh sind über News, mich eingeschlossen und zudem gerne mitlese, hier auch ein paar Zeilen zum Trip vergangene Woche im Europoort. Vorweg: Kleines Jubiläum, geht in meine 20ste Saison. Damals fing alles an am Strand in Renesse und gespannt den Makrelenanglern zugeguckt, die Massen beobachten am Brouwersdam, daheim eine Angel gekauft und nie wieder von losgekommen. Wer länger dabei ist…. ihr kennt das ja!

Dieses Mal habe ich den Trip auf die abendliche Ebbe getimed und leider mit 2 Tage Verzug gestartet , Ankunft Dienstagabend bei bestem Wetter und angenehmen 21 Grad…. Waren doch was verwundert über die harte Strömung im Calandcanaal, kannte ich bis dato nicht. Dadurch war das grundnahe Driften doch etwas erschwert, meistens zieht der Köder hinter der vorangedrückten Schnur und setzt sich leichter fest, da indirekter Kontakt zum Jig. Dennoch die ersten 3 Fische und 60+ gleich gemeistert: Erster guter Barsch von Kumpel David in seinem zweiten Trip, gab ein verwundertes Gesicht über die Power auf der Gegenseite. In der nahenden Dämmerung ist es erstaunlich ruhig an der Oberfläche, generell viel erwartet in der folgenden Dunkelheit, komplette Ernüchterung ohne weiteren Kontakt. Dennoch ein schöner Abend, warme Sommerluft, Vollmond, zufrieden über die ersten Fische begaben wir uns zum kurzen Schlaf.

Am nächsten Morgen wieder 60+, diesmal bei mir. Guter Start, gut im „Plan“. Dämmerung erneut nichts zu holen, erst mit auf aufgegangener Sonne kamen die Fische.
Nachmittags Ablenkung, einer schnarcht im Auto, der andere aktive Pause auf Finten. An der Stelle erlaube ich mir noch eine Anmerkung: Einzelhaken nutzen, Spannung raus und ab ist der Fisch. Von unzähligen musste nur bei einem die Lösezange ran, rausdrehen im Wasser kein Problem. Ärgere mich doch sehr, wenn wieder eine mit Schnappatmung an uns vorbeitreibt, weil die Kollegen Instagram glauben den Fisch wie einen Karpfen präsentieren zu müssen.
Ah, David ist wieder da, also Barsche spotten von diversen Anlegern aus, viele gesehen, keine Reaktion auf testweise vorbeigezuppelte Köder. Fische sind genug da, einige Trupps konnten wir beobachten. Abends die nächsten Barsche und eine Überraschung: Dorsch. Auf dem Weg ans Wasser noch erwähnt, bisher nie einen im Hafen gefangen zu haben…An der Stelle besser mal vom 80er gesprochen 😀 Das wars dann auch und auf ins Hotel nach Brielle. Da kurzfristig gebucht jeder Nacht woanders geschlafen, wohl wegen Fronleichnam wars überall voll.

Tag 3 ausnahmsweise ausschlafen, Angelladen, dann eine Etage flacher: Hartel+Beerkanaal, paar Stellen ausprobieren sowie neue suchen…. Sind nicht die Hardbait-Fischer, Nachläufer, die Sonne drückt schon ordentlich bei 25 Grad ohne Wind, also Mittagspause und zurück zum Nordzeeweg. Vorher Energie auffüllen in Rozenburg, wen man doch nicht so alles auf der Straße trifft, „Hallo Webmaster“ – wie sich später herausstellt, leider eine kurze Liaison
Zum Abend jeder einen Barsch, im Dunkeln wieder zero…Verwunderung No. 2 , nun viel los an der Oberfläche, dennoch keine Abnehmer. Einige Niederländer standen in der Gegend, einer hat den einzig weiteren von uns gesehen Barsch, 70+ in den Himmel geschickt : /

Freitag steht dann unter dem Motto: Hitzeflucht. Morgens ging nichts, auch wenn die Strömung nun längere Zeit gewohnten Druck anbietet, was sich sehr positiv auf die Köderführung auswirkt. Noch flott 2h auf die Finten-Party, dann raus aus den mittlerweile 29 Grad und auf in die Heimat. +2h, längste Heimreise ever, halb NL und Flandern waren plötzlich ein roter Klumpen auf Google-Maps.

Resümee: 3 Tage feinstes Wetter, nur maßige Fische, leider weniger als erhofft – oder einfach zu verwöhnt von den letzten Touren . Weiter gehts Anfang Juli auf Hoogwater am Abend, sowie mal wieder Zeeland mit der Brandungsrute besuchen.

Allen viel Erfolg am Salzwasser, vielleicht läuft man sich ja irgendwo über den Weg 🙂