Nipptide (doodtij) Wolfsbarsch
Bei meinen Workshops/Guidings werde ich oft gefragt, warum es an manchen Tagen so schlecht und an manchen wiederum so gut läuft.
Es gibt natürlich bestimmte Zeiträume, die das Angeln auf Wolfsbarsch schwierig bis fast unmöglich machen. So z.B. zu Beginn der Angelsaison, wenn die Seeringelwürmer Hochzeit feiern oder die Schwimmkrabben in Küstennähe kommen, um zu laichen. Dann schießen sich die Wolfsbarsche auf dieses Überangebot von Futter ein und wir Angler haben das Nachsehen.
Aber es gibt auch Umstände, die wir gewissermaßen beeinflussen können. Und zwar besonders dann, wenn es um die Gezeitenströmung geht. Die im Wochenrhythmus wechselnde so genannte Springtide oder Nipptide (doodtijde auf Niederländisch). Springtide haben wir bei Vollmond und Neumond, Nipptide bei zu- oder abnehmenden Mond. Die Mondphasen beeinflussen die Gezeitenströmung, wie stark und hoch (oder niedrig) das Wasser steigt und fällt.
Bei Springtide werden die Wolfsbarsche besonders aktiv, da sich ihre Beute deutlich mehr anstrengen muss, um sich zu verstecken oder zu flüchten. Somit haben die Wolfsbarsche deutlich bessere Chancen, ihre Beute zu erwischen. Bei Nipptide sieht es dann ganz anders aus. Die Wolfsbarsche werden träge und jagen fischige Beute deutlich weniger.
Tauchlippe: Links gut für Nipptide/wenig Strömung – Rechts gut für Springtide/Strömung
Für uns Angler heißt das, wir müssen in unsere Trickkiste greifen. Und zwar den Wolfsbarschen mit unserem Köder keine lecker Mahlzeit anzubieten, sondern sie solange nerven, bis sie unseren fischigen Köder attackieren. Das bedeutet eine schnellere Köderführung mit ein paar Twitsches und Spinstops. So, dass der Köder / Wobbler durch unsere Führungsweise völlig durchdreht. Am besten eignen sich jetzt Wobbler/Jerkbaits mit einer breiteren Tauchschaufel, so dass er schon beim Einholen ordentlich Aktion zeigt.
Probiert‘s aus und viel Spaß dabei,
Rob