Wolfsbarsch – Gäste-Blog von John Doc Rokk

Vertrauensspot Yangtzekanal tot!? – Neuer Vertrauensspot im Aufbau!?

Dieses Jahr startet für mich mit Fragen über Fragen. – Aber ich fang mal von vorne an:

Vertrauensspot Yangtzehafen

Der Yangtzekanal im Europoort war in den letzten Jahren mein absoluter Vertrauensspot. Nachdem ich mich einige (ergebnislose) Tryout-Tage am Yangtzekanal hinter mich gebracht hatte, konnte ich irgendwann 2021 den Code knacken und ich fing nicht nur jedes Mal mindestens einen guten Fisch – ich fing richtige Brummer und konnte – vermessen wie ich bin – sogar die Uhrzeit grob vorhersagen: 1,5 bis 0,5 Stunden vor Niedrigwasser.

Ich denke die Bilder sprechen eine eindrucksvolle Sprache.

Und das waren nur die guten. Teilweise konnte ich bis zu 5 Fische am Tag fangen.

Sogar einen Kumpel konnte ich mit Ansage ca. auf eine halbe Stunde genau zu seinem ersten Wolfsbarsch führen. Letztendlich waren es an dem Tag 5 für ihn und 3 Fische für mich.

Da der Yangtzekanal sehr hängerträchtig ist, fische ich dort ausschließlich mit Hardbaits (Tipp von Rob), bzw. herauskristallisiert hat sich ein Top-Köder, auf den ich rund 80 Prozent aller Fische fangen konnte: der Lucky Strike Pointer SP 110 im Dekor American Shad.

Er hat tolle Weitwurfqualitäten und einen absolut großartigen Lauf. Ohne den in der Tasche fahre ich nicht mehr auf Wolfsbarsch fischen.

Da der Spuk im Yangtzekanal aber nach knapp 2 Stunden durch ist, war ich danach immer aufgeschmissen. 2 Stunden Fahrt, 2 Stunden Angeln – und dann wieder nach Hause? Also andere Spots ausprobiert: von Rozenburg, Hartelhaven, Balkon und vielen anderen Spots kann ich nichts berichten: Keiner brachte mir je Fisch.

2023: Ist der Vertrauensspot tot, also auch so strömungstechnisch??? Auf einmal ist alles anders

Seit Mai war ich nun ca. 6-7 Mal wieder an meinem Vertrauensspot und alles was ich dort bekommen habe, ist ein Nachläufer gleich beim ersten Mal, als die Wassertemperatur noch so kurz vor 12° Grad herumdümpelte. Ansonsten bis Mitte Juli hinein nichts. Köderwechsel – auch Gummis – nichts wollte helfen und nichts hilft. Interessanterweise habe ich bei allen meinen `23-er Europoort-Sessions auch kaum Strömung im Yangtzekanal wahrnehmen können. Aus Frust habe ich dann alle Spots durchprobiert und konnte bei einem Mal spät abends im Dunkeln (10 Minuten vor frustrierter Abfahrt) noch einen untermaßigen Wolfsbarsch vom Transferium natürlich auf – diesmal langsam geführten – Lucky Craft Pointer fangen.

Traumstunde dank Frikandel spezial & Fritten an der Snackbar am Balkon von Europa

Am NRW-Brückentag, dem 09. Juni, fing erstmal wieder alles so wie bisher. Frustriert vom Einsetzen der Ebbe bis zur LowTide habe ich mir am Yangtzekanal die Finger blutig geworfen. Ich wollte mein Glück erzwingen. Das Wetter war allererste Sahne: strahlender Sonnenschein und schön kurze Hose. Doch kein Fisch wollte sich zeigen. Ich hatte mir extra frei genommen und das Wetter war der Hammer. Ich wollte noch nicht nach Hause. Jetzt erst mal Soul Food – hab ich mir gesagt und ab zur Fritten-Bude am Balkon und ganz ausgiebig eine Frikandel spezial, Fritten mit Mayo, ne Coke und ein Cappuchino geschlürft und Kraft getankt. Und auf den Balkon geschaut. Und mir gedacht. Versuchs doch hier noch einmal. Das macht bestimmt Spaß mit der heißen Sonne und der spritzenden Gischt.

Und jetzt kam einer der geilsten Angeltage in meinem Leben: In einer knappen Stunde konnte ich ca. 10 (war so aufgeregt und mag mich verzählt haben) allesamt maßige Wolfsbarsche fangen. Teilweise war jeder Wurf, spätestens jeder dritte Wurf ein Treffer. Für die ersten bin ich noch jedes Mal runter von den Steinen, die weiteren habe ich dann irgendwann nur noch im Kescher geknipst und released und weiter geworfen 😉

Da es einigermaßen windig war und Algen in der Gischt schwammen, musste ich den Lucky Craft mit seinen Drillingen gegen einen Gummifisch mit Offset-Haken austauschen. In einem englischen Satlwater Fishing Forum war der JJ Flash Minnow sehr angesagt. Sind vom Prizip her wie die Fiiish Black Minnows nur etwas schmaler, länger, sandaaliger. Also habe ich mir davon einige in 14 &17 Gramm besorgt. Dekor: Weiß & Sardine. Letzterer war der Abräumer.

Endlich hatte ich auch mal Strömung. Interessant war dabei folgender Strömungszustand: Der erste Fisch kam um 16:03h, der letzte gegen 17:10h. Nach der Gezeitenansicht sollte es um diese Uhrzeit eigentlich auflaufend sein. Also sollte der Köder am Balkon nach rechts abgetrieben werden.

Nix da: Gerade auf eine der weit draußen stehenden Dalben rausgepfeffert und das 17-Gramm Ding wandert nach links, aber so richtig. Kann mir das nur so erklären, dass das auflaufende Wasser im Hauptstrom in der Mitte für einen Rücklauf genau vor meinen Füßen sorgte…. Da da draußen feinster Sandboden ist, hatte ich mit einem Gummifisch viel Spaß, der Punkt 16:03h einsetzte. Ich hatte wohl einen Trupp erwischt. Kurz vor der Steinpackung, noch kürzer vorm aus dem Wasser heben, bissen sie dann zu. Insgesamt 10 Stück und alle maßig bis prächtig. Schauts Euch an.

16:03h – Fürs Foto konnte ich einen zuschauenden Passanten akquirieren 😉

Der letzte Fisch kam um 17: 10h.

Fazit:

Am vergangenen Freitag war ich mit meinem Buddy Maddin wieder einmal am Europoort. Wieder konnte der Yangtzekanal nicht liefern. Also schnell ab zum Balkon. Dort kam dann ähnlich wie am 09.06. nach der Low Tide und der Fikandel spezial mit Pommes Mayo (Coke & Cappuccino) ungefähr eine halbe Stunde wieder besagte Linksströmung auf, ob wohl es mindestens noch Low Tide oder aber auflaufend hätte sein sollen. Auch dort konnte ich einen Fisch ans Band bekommen, auch maßig. Ein Foto gibt es leider nicht: Die Brandung hatte meinen Kescher außer Reichweite gespült und beim Versuch den zu Reaktivieren konnte sich der Fisch zwischen den Wellenbrechern enthaken.

Was bleibt, ist die Unsicherheit: Nächstes Mal direkt zum Balkon und den geliebten Yangtzekanal abschreiben? Vermutlich nicht, dafür hat der Yangtzekanal in den letzten beiden Jahren zu gut geliefert. Ich werde ihn mal im August antesten. Dann wird er vermutlich wieder großartig liefern.

Was allerdings sicher bleibt, ist die unbändige Freude über einen sensationellen Fangtag mit Gischt, strahlender Sonne und Traumfischen. Das wird vermutlich mein absolutes Angel-Highlight 2023 bleiben.

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