Wolfsbarsch – ein paar Tage im Europoort und der Maasvlakte
Gästeblog: Alex
Es ist mal wieder soweit: Es stehen ein paar Tage Wolfsbarschfischen im Europoort und der Maasvlakte an. Für mich als Abschluss der Saison, die zwar noch etwas läuft, aber sich doch in Ihrer Endphase befindet.
Ich bin gespannt, wie es diesmal läuft. Rückblickend war das eine zähe Saison und jeder Fisch musste erarbeitet werden, aber es sind ein paar gute Fische dabei rumgekommen.
Ich beginne mit der Angelei diesmal am Freitag und bleibe bis einschließlich Montagabend. Als ich mir vorher während der Woche die Wetteraussichten so anschaue, fällt meine Stimmung mit der Stärke mit der der Wind zunehmen wird. Es sind Windgeschwindigkeiten von durchgängig 50 km/h und Böen bis 80 km/h vorhergesagt. Letztlich sollte sich aber herausstellen, dass nur die erste Nacht wirklich heftig wird.
Tag 1:
Ich beginne die Tour mit der unvermeidlichen Fahrt um 7:30 Uhr und komme etwa um 10:15 Uhr in der Maasvlakte an. Hier möchte ich am Yangtzekanal beginnen. Das Wasser ist noch ablaufend, das Wetter (noch) ruhig. Ich montiere einen Hardbait und leiere zunächst nur gleichmäßig ein. Bereits nach dem fünften Wurf rappelt es. Ein Fisch etwas unter dem Maß, der wieder zurück ins Wasser kommt. Trotzdem ein guter Anfang. Eine Nullnummer wird es schon jetzt nicht mehr geben .
Der erste Fisch
Da das so fix ging mit dem ersten Wolf, mache ich mir Hoffnungen auf vielleicht noch einen Fisch. Daraus wird aber leider nix mehr. Ich schaue mir noch einige Spots in der Umgebung an und fahre dann erstmal in die Unterkunft und richte alles ein.
Anschließend mache ich noch eine Abendsession. Zunächst am Yangtzekanal, aber dort lebt bereits der angesagte Wind auf. Eine gezielte Köderführung ist nicht wirklich möglich. Also wechsele ich in den Hartelhaven. Die Saison war hier bisher eine wolfsbarschtechnische Fehlanzeige, aber hier sind die äußeren Angelbedingungen gut. Eine andere Wahl habe ich ohnehin nicht. Es tauchen auch einige Holländer auf. Wissen die mehr? Sind hier inzwischen doch Fische? Wir werden sehen… Ich erwische auf jeden Fall nichts mehr und haue mich in der Unterkunft erstmal hin.
Tag 2:
Die Nacht war hörbar sehr unruhig dank des sehr starken Windes. Die Wolfsbarschfischerei beginnt für mich erst am späten Nachmittag. Ich bin schließlich nicht alleine hier, so dass auch andere Unternehmungen mit der besseren Hälfte, die gestern am späten Abend eingetroffen ist, Teil dieser Tour sind.
Ich fahre gegen 18 Uhr wieder an den Yangtzekanal. Hier war bisher der einzige Fisch. Leider ist der Wind immer noch stark von der linken Seite aus westlicher Richtung. Ein geregeltes Fischen wird hier immer noch nicht möglich sein. Ich versuche ein paar Würfe, aber das macht keinen Sinn. Die Windrichtung verspricht auch an anderen Spots, die ich gerne testen würde, kein geregeltes Fischen. Also lande ich wieder im Hartelhaven. Es dämmert bereits. Warum also nicht bis in die Dunkelheit fischen? Gesagt, getan… Deutlich sichtbar ist an den aufgesuchten Spots übrigens, dass der stürmische Wind reichlich Wasser ans Ufer gedrückt hat. Der Höchststand fällt gut einen Meter höher aus als üblich.
Es ist fast dunkel, da schaut plötzlich ein Seehund aus dem Wasser. Direkt vor mir, keine 10 Meter entfernt. Er beginnt quasi direkt vor meinen Füssen eine ziemliche Bugwelle durch das Wasser zu schieben. Das geht mehrere Minuten so und sieht schon irgendwie beeindruckend aus. Vielleicht hat das durch den Wind herangedrückte Wasser auch die Fische zum Ufer geschoben? Der Seehund ist bestimmt nicht zufällig hier. Als der Spuk vorbei ist, fische ich weiter.
So gegen 20 Uhr, ich habe schon fast nicht mehr dran geglaubt, bekomme ich auf Hardbait in Ufernähe tatsächlich einen Biss. Der Fisch erreicht soeben die 50cm-Marke. Ich bin total froh, hier, wo die ganze Saison bisher tote Hose war, doch noch einen Wolf zu bekommen. Ich denke an das letzte Jahr. Da war der Hartelhaven immer eine Bank. Noch mehr tut sich nicht und ich fahre nicht unzufrieden zurück ins Camp.
Ein 50er Wolfsbarsch
Reichlich erhöhter Wasserstand im Hartelhaven nach der Sturmnacht
Tag 3:
Weil der letzte Abend im Hartelhaven erfolgreich war, starte ich am Morgen wieder dorthin. Ich habe etwa 3 Stunden Zeit, dann stehen nochmal andere Unternehmungen an. Es dauert nicht lang, da klappt es wieder. Ich kann einen 45er Wolfsbarsch erwischen. Geht doch . Noch was tut sich nicht, aber die Serie „Jeden Tag einen Fisch“ hat Bestand.
Der nächste Fisch
Tag 4:
Nach einem Kaffee morgens entscheide ich mich, es nochmal am Hartelhaven zu probieren. Irgendwie zieht mein Bauchgefühl mich wieder dorthin. Wie richtig ich damit liege, zeigt mir der nächste Wolfsbarsch, den ich dort fangen kann. Immerhin ein Fisch über dem Maß.
Ein weiterer Wolf
Der Wind hat inzwischen gedreht, merklich nachgelassen und ist somit kein Thema mehr. Meine Frau startet so gegen Mittag Richtung Heimat. Die ganze Zeit hatte ich immer wieder die Idee, während dieser Tour dem Calandkanal einen Besuch abzustatten. Jetzt ist die Gelegenheit. Das Wasser ist noch ablaufend und die Bedingungen, wie gesagt, gut. Wenn ich hier jetzt auch noch einen Fisch verhaften könnte, wäre das für mich eine runde Sache. Also dann, los gehts.
Als ich dort eintreffe, ist nicht wenig Strömung vorhanden. Als die dann irgendwann schwächer wird, hängt wirklich noch ein Wolfsbarsch an der Rute. Der ist zwar untermaßig und kommt natürlich wieder zurück ins Wasser, aber ich freue mich trotzdem über diesen Fisch . Die Tour ist jetzt wirklich „rund“.
Der letzte Fisch der Tour am Calandkanal
Ich fahre danach in die Unterkunft, packe am Nachmittag alle Sachen und fahre dann nach Hause.
Fazit:
Auch wenn kein riesiger Fisch dabei war, die Tatsache an jedem Tag und an jedem beangelten Spot mindestens einen Wolf gefangen zu haben, lässt mich zufrieden auf diese Tour zurückblicken. Auffällig gut hat bei dieser Tour der Lucky Craft Pointer 100 SP MS MJ Herring funktioniert. So mühsam wie die Saison auch manchmal war, zum Ende hin scheint es doch noch besser zu laufen. In jedem Falle würde ich eine klare Empfehlung zu einer Tour geben, sollte es jemand aktuell noch ins Auge fassen zu fahren.
Ich werde es wohl diese Saison nicht mehr schaffen, beruflich nicht und zeitlich nicht. Aber die neue Saison kommt ja nun auch irgendwann und darauf freue ich mich jetzt schon. Bis dahin wird es sicher schon wieder in den Fingern kribbeln .
Bis dann….